Wenn du Thailand wirklich kennenlernen willst, solltest du über die klassischen Ziele wie Bangkok, Chiang Mai oder Phuket hinausblicken. Eine der authentischsten Regionen liegt im Nordosten des Landes – im sogenannten Isaan. Dort findest du die charmante Provinzhauptstadt Ubon Ratchathani, die oft unterschätzt wird. Dabei hat sie alles, was das Reiseherz höherschlagen lässt: uralte Tempel, spektakuläre Naturwunder, tiefe kulturelle Wurzeln und das Gefühl, ein Stück echtes Thailand zu erleben.
Hier begegnet dir kaum Massentourismus. Stattdessen erwartet dich herzliche Gastfreundschaft, köstliches Essen und ein faszinierender Mix aus laotischer, kambodschanischer und thailändischer Kultur. Ubon ist ein Ort für Entdecker – perfekt für alle, die gerne abseits der bekannten Pfade reisen und auf Ursprünglichkeit Wert legen. In diesem Artikel bekommst du einen umfassenden Einblick in Ubon Ratchathani, seine Geschichte, Highlights und viele praktische Tipps für deine Reise.
Allgemeine Infos über Ubon Ratchathani
Ubon Ratchathani liegt ganz im Osten Thailands, nahe der Grenze zu Laos und Kambodscha. Die Stadt ist Teil der Isaan-Region, die für ihre ländliche Schönheit und kulturelle Eigenständigkeit bekannt ist. Mit über 1,8 Millionen Einwohnern in der Provinz zählt Ubon zu den größten Regionen des Landes.
Das Klima ist tropisch mit drei Jahreszeiten: heiß (März–Mai), regnerisch (Juni–Oktober) und angenehm kühl (November–Februar). Die beste Reisezeit liegt zwischen November und Februar, wenn die Temperaturen mild sind und die Natur grün leuchtet.
Die Anreise gestaltet sich einfach: Von Bangkok aus kannst du fliegen (ca. 1 Stunde), den Zug nehmen (ca. 10 Stunden) oder mit dem Bus fahren. Der Bahnhof und der Flughafen befinden sich unweit des Stadtzentrums.
Die Geschichte von Ubon Ratchathani
Ubon Ratchathani wurde im 18. Jahrhundert gegründet und bedeutet „königliche Stadt der Lotosblume“. Der Name spiegelt die enge Verbindung der Region zum Buddhismus wider. Viele Tempel zeugen von dieser tiefen spirituellen Tradition.
Die Stadt war historisch ein wichtiger Knotenpunkt im Handel zwischen Thailand, Laos und Kambodscha. Ihre Lage am Mekong und ihre Nähe zur Grenze trugen dazu bei, dass sich hier viele kulturelle Einflüsse mischten. Bis heute spürt man diese Vielfalt im Alltag der Menschen, in der Sprache, im Essen und im Glauben.
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Ubon zunehmend zu einem regionalen Zentrum für Bildung, Militär und Wirtschaft, behielt aber ihren bodenständigen Charakter.
Sehenswürdigkeiten in Ubon Ratchathani
Wat Nong Bua ist der wohl bekannteste Tempel der Stadt. Seine markante, weiße Stupa im burmesischen Stil hebt sich stark von anderen thailändischen Tempelanlagen ab.
Wat Thung Si Muang begeistert mit traditioneller Holzarchitektur und einer Bibliothek auf Stelzen, die über einem kleinen Teich schwebt – ein echtes Fotomotiv.
Das Ubon Ratchathani Nationalmuseum ist klein, aber informativ. Hier lernst du viel über die Geschichte, Archäologie und die Kulturen des Isaan.
Der Nachtmarkt am Thung Si Muang Park ist perfekt, um den Tag ausklingen zu lassen. Hier bekommst du günstiges und leckeres Streetfood, Kleidung, Souvenirs und kannst das lokale Leben hautnah erleben.
Natur & Ausflüge rund um Ubon
Die Umgebung von Ubon Ratchathani ist ein Paradies für Naturfreunde. Besonders beeindruckend ist der Pha Taem Nationalpark. Hier findest du prähistorische Felsmalereien, die über 3.000 Jahre alt sind. Die Aussicht vom Klippenrand über den Mekong ist atemberaubend – besonders bei Sonnenaufgang.
Ein weiteres Highlight ist Sam Phan Bok, bekannt als der „Grand Canyon von Thailand“. Während der Trockenzeit offenbart der Mekong ein riesiges Felslabyrinth mit über 3.000 Löchern und Vertiefungen.
Der Kaeng Tana Nationalpark bietet dichte Wälder, Wasserfälle und die größte Insel im Mekong innerhalb Thailands – ein echtes Abenteuer.
Wer es ruhiger mag, genießt Spaziergänge am Mekong-Ufer oder unternimmt eine Bootstour bei Sonnenuntergang.
Lokale Kultur & Festivals
Ubon Ratchathani lebt seine Traditionen. Das bekannteste Festival ist das Kerzenfestival (Khao Phansa), das jedes Jahr im Juli stattfindet. Riesige, kunstvoll geschnitzte Kerzen werden in Paraden durch die Stadt getragen – begleitet von Musik, Tanz und traditionellen Kostümen.
Die Region ist stolz auf ihre Isaan-Musik mit Instrumenten wie der Khaen, einer Bambus-Mundorgel. Auch die typischen Volkstänze spiegeln die Verbundenheit zur Natur und Spiritualität wider.
Im Alltag spürt man die enge Gemeinschaft. Die Menschen sind freundlich, hilfsbereit und stolz auf ihre Wurzeln. Gäste werden mit einem ehrlichen Lächeln begrüßt – ganz ohne touristische Maske.
Essen & Kulinarik in Ubon Ratchathani
Isaan-Küche ist würzig, sauer und herzhaft – und in Ubon besonders authentisch. Typisch sind Som Tam (Papayasalat), Larb (gehacktes Fleisch mit Kräutern) und Sticky Rice. Alles wird mit den Händen gegessen – natürlich gemeinsam am Tisch.
Ein Muss ist Gai Yang (gegrilltes Hähnchen) vom Straßenstand und dazu ein eiskaltes Getränk aus Zuckerrohr oder Kokosnuss.
Lokale Märkte wie der Talad Yai bieten exotische Zutaten, frisches Obst und süße Snacks wie Khanom Krok (kleine Kokospfannkuchen).
Ubon ist auch ein Hotspot für vegane und vegetarische Küche – dank der großen buddhistischen Bevölkerung und Tempelkultur.
Unterkunftsmöglichkeiten
In Ubon findest du Unterkünfte für jedes Budget. Vom günstigen Hostel bis zum komfortablen Boutique-Hotel ist alles dabei. Besonders empfehlenswert sind kleine Homestays in Familienhand – hier bekommst du nicht nur ein Bett, sondern auch wertvolle Einblicke ins echte Leben.
Die Innenstadt ist ideal zum Übernachten – hier hast du Tempel, Märkte und Restaurants in Laufnähe. Wer es ruhiger mag, wählt Unterkünfte etwas außerhalb mit Blick auf den Mekong.
Langzeitreisende schätzen Ubon wegen der niedrigen Lebenshaltungskosten und der guten Infrastruktur – ein echter Geheimtipp für digitale Nomaden.
Warum sich ein Besuch wirklich lohnt
Ubon Ratchathani ist kein Ort für Eile. Es ist ein Reiseziel für Genießer, Entdecker und Ruhesuchende. Hier lernst du Thailand von einer ganz neuen Seite kennen: ohne überfüllte Strände, ohne Touristentrubel, aber mit viel Herz.
Ob du historische Tempel bestaunst, beim Kerzenfestival mitfeierst oder bei Sonnenaufgang im Nationalpark wanderst – jeder Moment in Ubon ist authentisch. Die Region belohnt dich mit ehrlichen Begegnungen, kulinarischen Highlights und einer Atmosphäre, die du so schnell nicht vergisst.
Für alle, die sich auf Thailand einlassen und nicht nur das Bekannte sehen wollen, ist Ubon Ratchathani ein echter Geheimtipp.
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Fazit
Ubon Ratchathani ist eine Region voller Überraschungen. Abseits der typischen Touristenrouten eröffnet sich dir hier ein Thailand, das ursprünglicher kaum sein könnte. Die Mischung aus kultureller Tiefe, spektakulärer Natur und warmherziger Gastfreundschaft macht Ubon zu einem besonderen Ort.
Du brauchst keine Luxusstrände, um begeistert zu sein – denn in Ubon findest du einen Reichtum, der im Einfachen liegt. Eine Region, in der der Alltag noch traditionell ist, die Feste voller Bedeutung und das Essen ein echtes Geschmackserlebnis.
Wenn du das echte Thailand suchst, komm nach Ubon Ratchathani. Nimm dir Zeit, sei offen – und du wirst eine Region entdecken, die dich tief berührt. Ubon bleibt in Erinnerung – leise, ehrlich, intensiv.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wann ist die beste Reisezeit für Ubon Ratchathani Thailand?
Zwischen November und Februar ist das Wetter angenehm kühl und trocken – ideal für Besichtigungen und Naturtouren.
Wie kommt man am einfachsten nach Ubon Ratchathani?
Ein Inlandsflug von Bangkok dauert nur etwa eine Stunde. Alternativ kannst du mit Zug oder Bus anreisen.
Was sollte man in Ubon Ratchathani in Thailand unbedingt sehen?
Wat Nong Bua, Pha Taem Nationalpark, Sam Phan Bok und das Kerzenfestival gehören zu den Highlights.
Ist Ubon Ratchathani für Backpacker geeignet?
Ja, Ubon bietet günstige Unterkünfte, authentisches Streetfood und viele Möglichkeiten für individuelle Entdeckungen.
Welche typischen Gerichte gibt es in Ubon Ratchathani?
Som Tam, Larb, Gai Yang, Sticky Rice und viele regionale Spezialitäten aus der Isaan-Küche.